„HUNDENASEN AUF DER RICHTIGEN SPUR“ 
SUCHHUNDE IM TRAINING in der La Résidence 

Heute war wieder mal was los.
Cathrin Eckert von der CE-SUCHHUNDE.CH  ist bei uns in der La Résidence in Herblingen (SH) mit ihren Schülerteams unterwegs. Wer sind diese Schüler? Suchhunde mit ihrem Frauchen oder Herrchen, welche sich zu einem tollen Team ausbilden lassen. 
Sie wollen die Prüfungen zum ManTrailing-Team bestehen, um dann in echten Einsätzen, Menschen oder Tiere zu suchen und Leben zu retten oder aber in diesem speziellen Training ihre Hunde entspechend auszulasten und zu fordern.

Was ist ManTrailing 
Als ManTrailing bezeichnet man die Arbeit, bei der der Hund mit seinem Geruchssinn d.h. mit seiner Nase die Spur eines Menschen verfolgt um diese Person zu finden. Es kann sich hierbei um ein verlorenes Kind oder um verwirrte Personen handeln, welche alleine nicht mehr nach Hause finden. Die ManTrailer werden ebenso in der Forensik eingesetzt, wenn es darum geht, Täterspuren sowie den Aufenthaltsort der Täter zu finden. Im Weiteren werden die Suchhunde ebenfalls bei der Polizei oder beim Zoll eingesetzt.
Mit der Unterstützung des ausgeprägt guten Geruchsinns der ausgebildeten Hunde ist es möglich, flüchtige Personen über einen langen Zeitraum ausfindig zu machen. Auch wenn es in der Zwischenzeit geregnet oder geschneit hat.  

Der Suchhund wird beim ManTrailen an einer langen Führleine geführt und eignet sich somit auch für die Suche in einer Stadt, in Wohnquartieren, in Bahnhöfen, Flughäfen oder Gegenden, welche stark befahren oder dicht besiedelt sind. Nicht zu verwechseln mit den Rettungshunden, welche verschüttete Personen in Erdbeben- oder Krisengebieten oder bei Lawinenabgängen freilaufend (ohne Leine) suchen. 

Wie funktioniert ManTrailing?
Beim ManTrailing hat der Hund die Aufgabe, den Geruch von der Person, die es zu finden gilt aufzunehmen und zu verfolgen, um diese zu finden. Hierfür wird ihm an einem Startpunkt (z. Bsp. an der Stelle, an der die Person zuletzt gesehen wurde) ein sogenannter Geruchsartikel (z.B. ein getragenes Kleidungsstück der Person) angereicht, sodass der Hund anhand des Geruchs weiss, wen er, d.h. welche Spur er verfolgen und suchen muss.  Die Suche kann über kurze oder kilometerlange Distanzen führen. 

Wird der Hund bei der Suche müde?
Ja, selbstverständlich. Die Sucharbeit ist äusserst anstrengend und erfordert hundertprozentige Konzentration von Hund und Hundeführer. Bei einer Vermisstensuche über eine grosse Distanz und durch verschiedene Quartiere, werden mehrere Hunde eingesetzt.  

Warum funktioniert ManTrailing – Die Hundenase
Die Nase von Hunden verfügt über ca. 200 Millionen Geruchszellen. Daher eignen sich unsere Hunde optimal als Helfer bei der Suche von vermissten Personen sowie bei der Aufklärung in der Forensik. Im Vergleich zur Hundenase verfügt die menschliche gerademal über ca. 10 Millionen Geruchszellen. Zudem sind die Hunde in der Lage zu differenzieren. In der Geruchswelt bedeutet dies, sie können eine frische Spur von einer älteren unterscheiden. Der Hund wird sich nach seiner Ausbildung immer für die frischeste Spur entscheiden. 

Die Ausbildung
Um einem Hund das Trailen beizubringen wird der Hund darauf geschult, dass er aus Eigenmotivation und mittels eines Geruchs die Spur einer bestimmten Person suchen, bzw. verfolgen kann. Da der Hund jederzeit alle möglichen Gerüche wahrnimmt ist es wichtig, dem Hund eine klare Geruchsdifferenzierung zu lernen. Die Hunde durchlaufen im Training einen gezielten Aufbau, der jeweils auf ihr „Talent“, das heisst auf ihren Suchhundetyp abgestimmt wird. Je besser die Hunde werden, reicht bspw. bereits ein kleiner Kieselstein, der kurz von der zu suchenden Person in der Hand gehalten wurde als Geruchsträger. In der fortgeschrittenen Disziplin genügen sogar die verbrannten Überreste eines Taschentuches.  

Da diese Arbeit eine Teamarbeit zwischen dem Hund und seinem Hundeführer ist, der Hundeführer nicht weiss wo die Spur der „verlorenen“ Person verläuft, muss er seinem Hund „blind“ vertrauen, und sich hinten an der Führleine neutral verhalten. Er lernt die Körpersprache und Signale seines Hundes zu lesen und ihn an gegebener Stelle entsprechend zu unterstützen. Er lernt und sieht, wenn die Körperhaltung seines Tieres Unsicherheit oder „ich muss mal kurz nachdenken“ signalisiert und unterstützt ihn mit einer gezielten und guten Führung der Leine. Auch hier gilt: Übung macht den Meister. Gemeinsam bei der verlorenen Person angekommen, wird beim Hund ein ganzer Cocktail an „Glückshormonen“ (Dopamin, Serotonin, sowie Endorphine) ausgeschüttet. Dies hat zur Folge, dass zwischen dem Hund und Hundeführer eine enge Bindung entsteht und sich das Vertrauen zwischen Mensch und Hund enorm verstärkt. 

Welche Hunderassen eignen sich?
Alle. Unabhängig von Farbe, Rasse, Handicap und Grösse. Je nach Hund benötigt der eine oder andere etwas länger. Das ist wie bei uns Menschen auch.  Wir begreifen und lernen auch nicht immer alle gleich schnell. 

Cathrin Eckert und ihre ManTrailing- / Suchhundeteams danken allen Bewohnern und Mitarbeitern der La Résidence für ihre freundliche Unterstützung bei  dieser anspruchsvollen Arbeit. Wir kommen sehr gerne immer wieder und Hunde und Menschen freuen sich gleichermassen auf das Training im La Résidence.     

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